"Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens, in guten und in schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit. Bis der Tod uns scheidet." Ich kann mich sehr gut erinnern, wie ich dieses Versprechen meinem Mann vor dem Alter gegeben habe. Diese zwei Sätze fassen sehr gut zusammen, wie ich mir eine Beziehung vorstelle und wünsche. Nun heutzutage ist es so, dass wir von Visionen der romantischen Liebe gefüttert sind, die uns die Kultur in Form von Filmen, Romanen und Liedern mit großem Gefühl serviert, glauben wir an die Liebe, die weder durch die schreckliche Krankheit noch den Tod zerstört werden kann... Aber wie ist es im realen Leben? Mein Mann und ich sind 13 Jahre zusammen und wir haben verschiedene Phasen durchgemacht. Anhand unserer Erfahrungen möchte ich euch ein paar Tipps geben, wie ihr trotz langer Zeit immer noch verliebt und glücklich sein wird.
Eigentlich muss ich gar nicht erwähnen, dass die wichtigste Grundlage für eine glückliche Beziehung die Liebe ist. Wir müssen uns aber bewusst sein, dass dieses Gefühl im Laufe der Zeit sich entwickelt, reift... Die Liebe verändert sich und zeigt uns viele Gesichter. Die Leidenschaft dominiert zu Beginn und erreicht schnell eine hohe Intensität. Es ist jedoch klar, dass Leidenschaft nicht unbegrenzt wachsen kann. Leider wird dieses Gefühl irgendwann schwächer und dies erleben Paare relativ schnell, normalerweise nach eins bis zwei Jahre der Beziehung. Leider kann man nichts dagegen tun. Es ist nun so, die Leidenschaft am Anfang ist sehr stark und fällt dann ab. So war es auch bei uns - da fragt man sich "wieso ist die Liebe nicht so wie früher?". Vor allem für Frauen ist es schwer zu akzeptieren, weil sie dann weniger Aufmerksamkeit von ihren Partnern bekommen. Wenn ich in die Vergangenheit zurückblicke, war das für mich unverständlich. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht mehr geliebt bin. Jetzt weiß ich, dass es völlig normale Zeit in der Beziehung ist. An die Stelle der sinkenden Leidenschaft kommt andere sehr wichtige Phase - Intimität. Die Paare lernen sich besser kennen, beginnen sich zu vertrauen, teilen ihre tiefen, privaten Erfahrungen, dank derer sie sich besser kennen lernen. Sie begehren sich nicht nur, sondern sie mögen sich immer mehr. Dieses Gefühl der Intimität gibt uns bis heute das größte Glück. Danach kommt eine weitere Entwicklung und zwar die Paare beginnen sich immer mehr in das gemeinsame Leben zu engagieren (Zeit, Geld, Entscheidungen usw.). Aus einer lockeren wird langsam eine dauerhafte und feste Beziehung. Ich glaube wir befinden uns momentan in dieser Phase. Diese hat mit dem Heiratsantrag begonnen. Es wurde auf einmal ernst. Wir haben geheiratet, planen jetzt ein Haus und möchten Kinder haben. Wir gehen zusammen Kompromisse ein und zeigen Alternativen in unserer Beziehung auf. Zusammen mit uns reift unsere Liebe.
In den Filmen wird meistens eine perfekte Liebe gezeigt, wo die Paare glücklich bis zu Ende ihrer Tage sind. Wie z. B. "Twilight" oder "Fifty Shades of Grey". Die Männer sind schön, gut gebaut, reich, romantisch, charmant, Frauen wunderschön. Man fragt sich, "wieso ist mein Mann nicht so?", "liebe ich meinen Mann so, wie er ist? Ich rate allen solche Filme und Romane mit Vorsicht zu betrachten. Die Realität sieht oft anders aus - damit meine ich beispielsweise Streitereien, Probleme mit Geld, Gesundheit, Arbeitsroutine, Schwangerschaft, Kinder, Eltern, Schwiegereltern usw. usw. Vielleicht seit ihr glücklich in dieser naiven romantischen Filmwelt? Der Kerl kauft dir Blumen und Geschenke, du hast wunderbare Kinder und keine Probleme? Nun sollten wir uns nicht wundern, wenn es anders wird. Im besten Fall sollten wir es akzeptieren, dass das Leben nicht immer leicht ist - auch in der Beziehung. Es gibt Tiefen und Höhen. Wir sollten unsere Beziehung nicht mit anderen vergleichen, sondern eine positive und einzigartige Seite finden. Viele Frauen suchen einen Märchenprinz und schätzen nicht, was sie haben. Ich rede hier nicht von Ar..löchern, die man trotzdem schön malt. Ich rede von normalen und anständigen Menschen mit täglichen Problemen.
Der Weg zur Vergebung insbesondere in Bezug auf eine Person, die uns sehr wichtig ist, ist ein äußerst schwieriger Prozess, der Mut und Selbstentwicklung erfordert. Manche Menschen können sich bald nach dem Schaden von negativen Gefühlen befreien. Es gibt aber auch Menschen, die sich lange verletzt fühlen. In unserer Beziehung gab es Momente, wo ich dachte, dass es nicht lange halten wird. Es gab Momente, wo ich enttäuscht war. Ich habe mich dafür entschieden, uns eine zweite Chance zu gegeben und uns nicht aufzugeben. Wir sind Menschen, die oft Fehler machen. Die wahre Kunst besteht darin, aus den Fehlern zu lernen. Jeder verdient eine zweite Chance sich zu verbessern. In solchen Situationen erkennt man, was man zu verlieren hat und schätzt die zweite Person umso mehr. Es hat uns gestärkt und wir wissen, dass wir für unseres gemeinsame Glück gekämpft haben und immer kämpfen werden.
Ich mag bei den Paaren keine konkreten Ratschläge geben, weil jeder anders ist und individuell behandelt werden muss. Ich kenne meinen Mann und weiß, was er mag und nicht mag, welche Situationen können zum Streit führen, wie ich diese vermeiden kann, wie wir uns ergänzen können und woran wir noch arbeiten müssen. Und es funktioniert auf den beiden Seiten. Was ich auf jeden abraten würde, ist zu schnell heiraten. Es kann gut aber auch schief gehen. Sie sollten sich Zeit lassen und die zweite Hälfte gut kennen lernen. Unsere ersten fünf Jahre hatten wir eine Fernbeziehung und die weiteren fünf Jahre haben wir zusammen gewohnt. Erst danach haben wir geheiratet. Das gemeinsame Wohnen muss ich zugeben war erst etwas turbulent. Na ja viele Seiten kannten wir von uns nicht und wir mussten unseren gemeinsamen Alltag aufbauen - Tagesroutinen, Haushalt, Arbeit, Freizeit, Freunde etc. Jetzt ist es viel einfacher: wir haben uns den Haushalt aufgeteilt, ich weiß welche Gerichte er mag, wir kennen unsere Gewohnheiten, wissen wie wir uns verhalten sollen damit wir einfach zusammen glücklich sind :). Ich muss ganz ehrlich sagen, keiner kennt mich so gut wie mein Mann und ich habe auch keinem so viele Seiten von mir gezeigt wie ihm. Er kennt mich in jeder Situation, wie ich glücklich, sauer, müde, traurig bin, wenn ich meine Tage habe, auch die intimen Seiten. Bei uns ist nie langweilig, wir verbringen sehr gerne Zeit miteinander, machen uns Filmabende, treffen uns mit den Freunden, aber auch gehen zwischendurch alleine Essen, planen und organisieren gemeinsame Zukunft. Jeder von uns hat aber auch eigene Hobbys: mein Mann spielt Fußball und ich blogge.
Es ist toll eine solche Person zu haben und ich bin stolz drauf, was wir aufgebaut haben und wie wir uns entwickelt haben.
Kommentare 4
Das Problem der heutige Zeit, die Menschen werden und leben egoistischer. Keiner möchte auf irgendetwas verzichten aber das Zauberwort (was du auch gesagt hast) ist KOMPROMISS. Man soll sich nicht unterwerfen aber sofern man es nicht versteht, keiner wird so wie du 13 Jahre Partnerschaft schaffen. Ich feiere sogar eine größere Zahl. Ich wünsche dir und deinem Mann alles Gute und sei stolz darauf was ihr geschafft habt! Übrigens, die Bilder sind traumhaft schön!
Liebe Mira,
du hast absolut Recht, für mich könnte eine Beziehung ohne Kompromisse nicht existieren, und zwar von beiden Seiten, ansonsten wäre eine Hälfte nicht unglücklich. Ich gratuliere auch dir deine lange Partnerschaft. Vielen Dank für deine netten Worte. Ich grüße dich
Wow, das ist wirklich ein echt schön geschriebener Post und wirklich wunderschöne Bilder. Ich habe meinen perfekten Mann noch nicht gefunden, aber das wird sich bestimmt auch noch ändern.
Liebe Grüße
Luisa von https://www.allaboutluisa.com/
Liebe Luisa,
vielen Dank für deine Komplimente. Ich drücke dir die Daumen, dass du bald deine zweite Hälfte findest . Liebe Grüße